Jagd und Freimaurer – haben sie die gleichen Werte?

Amdreas B., 16.10.2023


Freimaurer vertreten die fünf Grundideale:
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität
Aber warum heftet sich eine Gruppierung Ideale auf ihre Fahnen, von denen man
annehmen müsste, sie sind für alle wichtig und selbstverständlich?
Wie entstanden diese Ideale und wann und warum könnten sie verloren gegangen sein?
Radiometrische Datierungen erlauben das Alter der Erde auf etwa 4,6 Milliarden Jahre zu
schätzen.
Das ist der Anfang des Weges zum Menschen, auf dem vorerst nichts zu sehen ist.
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Erst 1 ½ Milliarden Jahre später, also vor etwa 3 Milliarden Jahren, gab es Bakterien und
andere Mikroorganismen, deren Photosynthese Sauerstoff freisetzte.
Fast weitere 2 ½ Milliarden Jahre später, etwa vor 650 Millionen Jahren entstanden erste
Makroorganismen.
Weitere gut 100 Millionen Jahre später, also vor etwa 540 Millionen Jahren, fand im
Tierreich eine explosionsartige Entwicklung statt, bei der die meisten heute bekannten
Gruppen von Lebewesen entstanden.
Echte Säugetiere entwickelten sich vor ca. 230 Millionen Jahren.
Zum Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren tauchten primitive Huftiere und
Primaten auf.
Aber erst vor 6 Millionen Jahren haben sich die „Vormenschen“, entwickelt und daraus
vor rund 2 Millionen Jahren die Menschenaffen.
Seit etwa 1 Million Jahre ist der Homo erectus nachweisbar.
Der Neandertaler als eine Abspaltung des homo erectus (wie davor homo erectus
heidelbergensis) lebte etwa 80.000 bis 35.000 Jahre vor unserer Zeit in Europa, Nordafrika
und Vorderasien (ausgestorben – Sackgasse der Entwicklung).
Den Homo sapiens eine direkte Entwicklung aus homo erectus und Vorfahre des
heutigen Menschen gibt es seit etwa 35.000 Jahren.
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Damit diese Vormenschen und frühen Menschen am Beginn der Steinzeit (vor 2,6
Millionen Jahren endet ca. 2200 v. Chr.) überleben konnten, mussten sie jagen, auch wenn
sie ihre Kost mit dem Sammeln von Beeren, Blättern, Körnern und diversen Früchten
erweitert haben.
Dass die Menschen gejagt haben, belegen archäologische Funde und Bilder von erlegten
Tieren an Höhlenwänden.
Vor etwa 35.000 Jahren tauchen die ersten Versuche künstlerischer Betätigung auf wie
man in den Höhlen von Lascaux (Frankreich) und Altamira (Spanien) an beeindruckenden
Wandmalereien bewundern kann.
Die Jagd war lebenswichtig, denn die Tiere lieferten nicht nur Fleisch als Nahrung. Die
Menschen verwendeten auch die Knochen, Zähne, Felle, Därme, Mägen und Geweihe der
Tiere. Daraus bauten sie Zelte, nähten Kleider oder stellten Werkzeug her.
Die Jagd war aber nicht einfach und es brauchte mehrere starke Männer, perfekte Planung
und Ortskenntnisse, Vorstellungsvermögen, Erfahrung, Geschick, Wissen, Mut.
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Zwei Arten von Jagdmethoden standen im Vordergrund:
Die Jagd mit Fallgruben,
einem großen Loch, das mit Ästen und Blättern zugedeckt wurde und aus dem die
hineingefallenen Tiere nicht flüchten konnten.
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Die Treibjagd,
bei der die Tiere – oft ganze Herden – mit Fackeln und Speeren in Richtung eines
Felsabhangs getrieben wurden, über den die Tiere in den Tod stürzten.
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Die Lappenjagd,
um den Bedarf an Jägern zu verringern, vor allem weil deren Geruch die Tiere schon von
Weitem gewarnt hat, verwendete man Lappen aus Federn, Zweigen Tierhäuten, später
Stoff um die Fluchtrichtung der Tiere zu beeinflussen.
Wenn die Tiere trotzdem durch diese Barriere durch und wegliefen gingen sie „durch die
Lappen – daher kommt auch der Ausdruck „durch die Lappen gehen“.
Mammut und Nashörner mit damals zur Verfügung stehenden „Waffen“ z.B. Steinen und
Holzspießen zu erlegen war äußerst gefährlich und für den Jäger leicht tödlich, wenn nicht
alle gut vorbereitet waren und verlässlich dem Plan folgten.
Um die Gefahren halbwegs beherrschen zu können waren strenge Regeln, klare
Anweisungen, sichere, teils lautlose, teils gut hörbare Signale und gemeinsames Agieren
notwendig.
Damit Vereinbarungen ohne Missverständnisse getroffen werden konnten entwickelte sich
die Jägersprache, die zu den ältesten, existierenden Fachsprachen gehört.
Voraussetzungen für die gemeinsame Jagd waren soziale und vor allem kommunikative
Fähigkeiten woraus eine der Grundlagen der menschlichen Kultur entstand.
Das Bestreben den Jagderfolg zu verbessern, förderte die Entwicklung modernerer Waffen
und Jagdmethoden und ist ein wesentlicher Bestandteil der Evolution.
Für die Planung und wortlose Verständigung waren Zeichen notwendig, welche meist in
Form abgebrochener Äste als sogenannte BRÜCHE in verschiedensten Formen zu den
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unterschiedlichsten Gelegenheiten als Verständigungsmittel, Hinweis (Schild) und zur
Kennzeichnung Anwendung fanden und noch heute finden. Diese Brüche wurden auch zu
Symbolen.
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Der Standesbruch. Das ist ein Bruch, meistens Dreispross. Die Anbringung erfolgt auf der
linken Hutseite und wird mit der glänzenden Seite nach außen getragen. Die Verwendung
wird bei allen festlichen Anlässen der Jägerschaft und bei Jägerbegräbnissen mit einem
Tannenzweig verwendet. Der „Trauerbruch“ wird dagegen mit der matten
Nadelblattunterseite nach außen getragen. Dieser wird dann bei Beerdigungen dem Sarg
ins Grab nachgereicht.
Neben den lautlosen Verständigungsmitteln entstanden aus Tierhörnern auch Signal-
Hörner, die später zu Musikinstrumenten weiterentwickelt wurden.
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So konnten während der Jagd auch aktuelle Anweisungen über größere Entfernungen
gegeben werden.
Es war vor 2 Millionen Jahren ein unvorstellbares Unterfangen mit bloßen Händen, Steinen
und zugespitzten Ästen ein Mammut zu erlegen ebenso wie es vor wenigen hunderten
Jahren fast unvorstellbar war einen Dom wie die Stephanskirche oder Notre Dame zu
erbauen.
Nicht erst die Freimaurer haben „den Wert gemeinsamer Arbeit“ erkannt, sondern schon
vor gut 2 Millionen Jahren war die gemeinsame Arbeit – sprich Jagd – nicht nur von Wert,
sondern unabdingbare Voraussetzung für das Überleben der Menschen.
Gleichgültig, ob es um das Überleben geht oder um die Errichtung von großen
Meisterwerken, die wichtigste Erfolgskomponente ist die Gemeinsamkeit.
Die Voraussetzung für eine stabile Gemeinschaft ist die Humanität.
Ohne humanem Verhalten, das man grob gesagt als „Rücksichtnahme auf den Anderen“
definieren kann, hätte die Jagd damals nicht erfolgreich sein können und kann die
Gesellschaft heute nicht bestehen. Humanität ist eine Voraussetzung für die
Gemeinsamkeit und somit das Überleben der Gemeinschaft.
Gemeinsamkeit funktioniert aber nur wenn sich jeder darin wohl fühlt.
Die Regeln des gemeinsamen Vorgehens dürfen die Freiheit des Einzelnen nicht
einschränken, sondern der einzelne unterwirft sein eigenes Ziel – den Hunger zu stillen –
einem abgesprochenem Vorgehen, das dieses Ziel in Form der Jagdbeute ermöglicht.
Es werden daher auch nur jene mitmachen die davon profitieren, wer nichts bekommt,
wird auch nicht mitmachen, die Beute muss also brüderlich geteilt werden.
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Und weil nicht immer Alle alles richtig machen und nicht jeder alles kann müssen auch Alle
ein wenig flexibel, nachsichtig und tolerant sein damit die Gemeinschaft weiter erfolgreich
bestehen kann.
Die Jungsteinzeit beginnt vor ca. 10.000 Jahren und ist DIE Epoche des Übergang von
Jäger- und Sammlerkulturen zu Hirten- und Bauernkulturen, von der aneignenden (Jagd)
zur produzierenden Wirtschaftsweise.
Der zunehmende Anbau von Pflanzen zur Vermeidung von Nahrungsengpässen schuf die
Grundlage zu einer arbeitsteiligen Gesellschaft. Die gesicherte Versorgung mit allen
notwendigen Nahrungsmitteln führte zu einem stark steigenden Bevölkerungswachstum
in der Jungsteinzeit.
Jäger und Sammler besaßen nur das, was sie auf die Wanderung mitnehmen konnten.
Mit der neuen Lebensweise in der Jungsteinzeit konnten die Menschen durch die
Sesshaftigkeit, Eigentum bilden.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität
Ziele und Werte der Freimaurerei leiten sich dem maurischem Selbstverständnis nach aus
der Tradition mittelalterlicher Steinmetzbruderschaften ab – was zwar stimmt – aber diese
Ideale entstanden in Wahrheit schon am Anfang der Menschheit.
Die ersten Menschen erkannten, dass sie nur überleben können, wenn sie
Verhaltensweisen an den Tag legen, die den Jagderfolg, sprich den Nahrungsgewinn,
ermöglichen.
Gemeinsames Handeln, Rücksicht auf die Anderen in der Gruppe, gerechte Aufteilung der
Beute und angepasstes Verhalten waren schon am Beginn der Menschheit, lange vor den
Freimaurern vorhanden, weil überlebensnotwendig.
Der Übergang von Jägern und Sammlern zu Bauern bildet – des entstehenden Eigentums
wegen! – die Bruchlinie, an der sich der Mensch von den Verhaltensweisen, die ideal zum
Überleben waren – den Idealen- abwendet und sich den Mächten von Eigentum und Besitz
unterwirft.
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Das Überleben war gesichert, ab jetzt galt das Interesse des Einzelnen nur noch dem
Besitz.
Kriege und Nöte haben diese Ideale immer wieder – aber leider nur kurzfristig – in
Erinnerung gebracht und erst die Freimaurer haben sich die Ideale Freiheit, Gleichheit,
Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität an ihre Fahnen geheftet, um deren Wesen zu
erhalten und immer wieder in Erinnerung zu rufen.
Nur diese Ideale haben das Leben der ersten Menschen gesichert und nur diese Ideale
werden die Menschheit überleben lassen, denn die Besitzgier und die Gier nach Macht,
wodurch man noch mehr Besitz zu erlangen hofft, zerstören, wie man überall auf der Welt
mit ganz einfachem Blick sehen kann, so gut wie alles.
Ich sehe die Aufgabe der Freimaurer darin mit Ihren Idealen, die aus dem Beginn der
Menschheit stammen, ein Gegengewicht zum Besitz und Machtdenken zu bilden damit wir
nicht in unserer Gier untergehen, sondern überleben können.
Die Weltbruderkette symbolisiert Verbundenheit und Brüderlichkeit aller Menschen, so wie
am Anfang der Menschheit die kleinen Jägergruppen, die um ihr Überleben gekämpft
haben.
DANKE !